Mittwoch, 9. April 2008

Helmut vs. Jörg

Es ist Sonntag und ich Durchforste meine alten Unterlagen nach einem bestimmten Übungsblatt. Dieses Blatt war letztes Semester in der theoretischen Quantenmechanik dran und ich habe es damals nicht einmal gelesen. Nun freue ich mich tierisch über dieses Blatt und vertiefe mich gründlich in die Aufgaben. Dafür, dass ich so etwas an einem Sonntag Nachmittag mache, gibt es zwei einfach Gründe. Erstens ich habe gerade kein anderes Übungsblatt. Und zweitens habe ich die letzten 17 Stunden durchgängig mit Geisteswissenschaftlern verbracht und freue mich jetzt über jede Schrödingergleichung mit unregelmäßigem Potential. Die Party von der ich gerade gekommen bin war toll, weswegen sie sich auch bis in ein Frühstück ausdehnte. Aber nach den Mengen an geisteswissenschaftlichen Unbestimmtheit und Alkohol brauche ich dringend Differentialgleichungen. Was ich außerdem gebrauchen könnte währe eine weitere Mahlzeit und eine Dusche, in umgekehrter Reihenfolge.

Frisch geduscht und schon beinahe wieder ein richtiger Mensch komme ich in die Küche um mir etwas Käse aus dem Kühlschrank zu besorgen. Ich öffne ihn, und erkenne Helmut nicht wieder.
„Was ist passiert?“
„Hmrpf hmrrr pfrrrmmt“
„Was?“
„Herimpf hmrrr pfrremmt!!“
„Ah..“ Ich drehe ihn um, sodass er nicht mehr auf seinem Mund liegt. Er ordnet die Pilze auf seinem Kopf und schaut mich aus beiden Augen faulig aber gereizt an.
„Jörg!“
„Wie Jörg?“
„JÖRG!!“
Irgendwie ist Helmut nicht ganz er selbst, es scheint als währe er nicht ganz da. Irgendwie zum Teil abwesend. Er hat nicht mehr alle Blätter am Stumpf, um es mal so auszudrücken.
„Was ist los Helmut?“ frage ich ihn.
„Siehst du das nicht?“
„Naja, ich dachte, dass ihr Kohlköpfe öfter mal Blätter lasst.“
„Das war Jörg.“ Das musste ja irgendwann kommen. Natürlich kann ich Helmut jetzt im Augenblick der Bedrohung nicht einfach hängen lassen.
„Du musst dich währen.“
„Wie denn?“
„Keine Ahnung, benutze deinen Verstand, rüste auf.“
„Aber er ist der JÖRG!“
„Er ist auch nur ein Mensch. Und kein besonders intelligenter dazu.“
„Hm.“
„Melde dich wenn du was brauchst, und gib mir doch mal meinen Käse.“
„Den hat Jörg gegessen.“ Es ist wirklich einfach einen Hass auf Jörg zu bekommen.
„Ok, was brauchst du?“
„Keine Ahnung.“
„Dann kommst du erstmal mit raus aus der Gefahrenzone.“
„Ich kann nicht.“
„Wieso? Ein paar Tage ohne Kühlschrank wirst du wohl aushalten.“
„Darum geht es nicht.“
Ich schaue ihn fragend an.
„Ich kann nicht laufen.“ rückt er schließlich raus.
„Das Problem lässt sich lösen.“

Ich packe Helmut in einen Karton und stelle ihn in mein Zimmer. Dann gehe ich einkaufen, also online. Helmut versucht mir über die Schulter zu schauen.
„Was tust du?“
„Abwarten.“

Das Abwarten ist nervig. Nicht nur, dass Helmut stinkt, nein er raubt mir auch mit seinem Schnarchen den Schlaf. Aber zum Glück bringt mir zwei Tage später die Post ein größeres Paket. Ich wollte schon lange mal Lego Mindstorms ausprobieren, und das ist jetzt die ideale Chance dafür. In mühevoller Kleinarbeit entsteht an dem Tag eine Plattform mit sechs Beinen und zwei Greifarmen die Helmut steuern kann. Natürlich ist die Plattform an seine Ausmaße angepasst und in schlichtem Schwarz gehalten.
Helmut probiert sie sofort an.
„Und wie sehe ich aus?“
„Wusste gar nicht, dass du eitel bist.“
„Bin ich auch nicht. Nun sag schon.“
„Hm.. Wiederstand ist Zwecklos.“
Mit seinem neuen Unterbau sieht er tatsächlich aus wie ein typischer Borgkubus, nur rund.

Als ich am nächsten Tag nach meiner letzten Vorlesung zurück in meine Bude komme ist Helmut weg und das Fenster ist offen. Ich stürme zum Fenster dort angekommen kann ich gerade noch sehen wie Helmut von der Dachkante stürzt, sich im letzten Moment am Fensterbrett fest krallt und sich dann locker in das Zimmer schwingt. Ich könnte wetten, dass er grinst. So sehen jedenfalls seine rötlich fauligen Blätter unter den Augen-Dingern aus.
„Hast dich ja ganz gut eingelebt mit dem Ding.“ begrüße ich ihn.
„Jupp, und ich habe gerade Runde 1 beendet.“
„Runde 1?“
„Na ich lass mir das von Jörg doch nicht einfach so gefallen.“
„Was hast du getan?“
„Abwarten.“

Das Abwarten fällt leicht, denn es dauert nur knappe 30 Sekunden. Dann höre ich einen schrillen spitzen Schrei, der nur von Jörg stammen kann. Ich gehe gemütlich zu seinem Zimmer. Helmut folgt mir auf dem Fuße. Jörg sitzt mit dem Rücken gegen die Wand gelehnt gegenüber von meiner Tür, er hat den Mund sperrangelweit offen.
„Was ist denn los?“ frage ich ihn, während Helmut hinter meinem Bein hockt und grinst.
„Ra..Ra...Ra..“
„Ra?“
„Da..Da...Da...“ Er deutet wild in sein Zimmer.
„Da?“
„Na..Na..Na...“
Ich öffne die Tür zu seinem Zimmer. Jörg ruft ein ersticktes NEIINNN hinterher. Aber ich öffne sie trotzdem. Um meine Füße strömen duzende Ratten, welche versuchen das komplett überfüllte Zimmer zu verlassen. Während ein besonders dreistes Tier noch eben an Jörgs Schuh knabbert verschwinden die anderen in irgend welchen Ecken. Jörg sitzt weiterhin zusammen gekauert an der Wand. Helmut lässt ein schrilles pfeifendes Lachen erklingen bei dem seine Blätter wackeln und darunter dunkle braune Lagen Zeug frei geben.

Ich lass Jörg sitzen und gehe zurück in mein Zimmer. Er wird den Schock schon verkraften. Abends treffe ich Helmut als ich erneut versuche Käse aus dem Kühlschrank zu bekommen. Er sitzt wieder auf seinem angestammten Platz, wenn auch mit wesentlich besserer Laune.
„Wo hattest du denn die ganzen Ratten her?“ frage ich ihn.
„Ach, das sind die Ratten die in den oberen drei Etagen hier so leben.“ Naja so genau will ich es nun doch nicht wissen.
„Glaubst du Jörg hat es verstanden?“
Er grinst und Zeigt mir zwei dicke gelbe Käfer zwischen den Blättern.
„Ich denke schon.“
„Kannst du mir meinen Käse geben?“
„Klar doch.“
Ich schaue ihn fragend an. Es ist seltsam, schon fast beängstigend, wenn mein Essen noch da ist.
„Jörg war da, hat sich dann aber doch nicht an den Kühlschrank getraut.“ Sagt Helmut als er mir meinen Käse rüber schiebt.
„Na dann, danke.“ verabschiede ich mich.
So wie es aussieht habe ich jetzt meinen eigenen Lebensmittelwächter im Kühlschrank. Praktisch.

Am Abend des nächsten Tages kratzt es an der Tür Ich ignoriere es um in Ruhe Robot Chicken sehen zu können, aber irgendwann reicht es. Vor der Tür kauert Helmut, er sieht leicht ramponiert aus.
„Was ist los?“
„Jörg!“
„Wie Jörg?“
„JÖRG!!“
Während ich noch ein Dejavu habe, erläutert mir Helmut, dass Jörg in der Küche alle verkommen Lebensmittel weggeworfen hätte, und er nur gerade so entkommen konnte. Ich gehe sofort in die Küche um dort das Ausmaß des Schadens zu begutachten. Es ist schlimmer als erwartet, er hat nicht nur Sonja das Fischbrötchen weggeworfen. Er hat auch meinen Käse gegessen. Normalerweise würde er die Dinge die er weggeworfen hat essen. Der Schock mit den Ratten scheint ihn irgendwie einen Schaden zugefügt zu haben.

Als ich zurück in mein Zimmer komme ist Helmut schon nicht mehr da. Was mir die unglaubliche Möglichkeit gibt den ganzen Küchenkram zu vergessen um weiter mit Robot Chicken mein Hirn aufzuweichen. Am nächsten Tag werde ich von einem lauten Schrei aus der Küche geweckt. So wie es aussieht geht der Kampf in eine weitere Runde. Ich ziehe mich an und schländere in die Küche. Als ich die Tür öffne werde ich sofort von einem Bund Radieschen mit Zahnstochern attackiert hinter ihnen geht eine Reihe Bananen in Stellung. Die gesamte Küche ist gefüllt mit mehr oder weniger gammeligen Lebensmitteln, noch mehr als normal. Ich schnappe mir einen Besen und, ohne mich zu wundern was ein Mittel zur Reinigung in unserer Küche zu suchen hat, verwende ich ihn um die Radieschen und ein Geschwader fliegenden Brokkoli an der Wand zu zerquetschen. Als ich die Bananen gegen den Tisch golfe unterbricht Helmut das Geschehen.
„HAAALLT“ brüllt er.
„hmmmhmm“ höre ich von unter dem Tisch.
Die verschiedenen Schimmel ziehen sich vorsichtig von mir zurück.
„Der ist ein Freund.“ fährt Helmut fort, was wieder mit einem undeutlichen „hrrrmm“ quittiert wird.
Ich setzt mich und lasse mir von einer Roten Grütze einen Kaffee reichen.
„Was ist denn hier los?“ frage ich schließlich.
„Mobilmachung.“ antwortet Helmut knapp.
„horrrmmm“
„Wenn du mir jetzt noch mit einem Totalen-Krieg-Witz kommst male ich dir erst einen kleinen Bart unter die Nase und werfe dich dann aus dem Fenster.“ meine ich kühl.
„grrrmmff“
„Ok, ich hab meine Freunde aus den anderen Stockwerken hergeholt um mich zu währen.“
„Und wer liegt geknebelt unter dem Tisch?“ frage ich ihn schließlich nach dem unerwarteten Fußkissen unter dem Tisch.
„Jörg.“
Ich schaue mir den Armen an, der mit Garn an den Teppich geknüpft ist und irgendwie einem Rollbraten ähnlich sieht. Diesen Eindruck bestärkt noch der Apfel in seinem Mund und die Garde Krautsalat die ihn bewacht. Ein netter Anblick, wenn auch der Wurm im Apfel und die Pilze auf dem Salat ein wenig widerlich sind.
„Lass ihn frei.“ vordere ich von Helmut.
„Hrr, hrr“
„Nein.“
„Du kannst ihn nicht hier liegen lassen.“
„Warum?“
„rrrgggg!!“
„Ist einfach kein guter Stil.“
„Kein guter Stil?“
„Ja, die Taktik ist irgendwie faul.“
„Öhm...“
„Naja, vielleicht nicht faul... Es übersteigt einfach die Grenzen.“
„Die Grenzen von was.“
„grrrrrr!!“
„Die Grenze zwischen einer Lektion und einem Krieg.“
„Ok, dann lasse ich ihn frei.“
„Sehr gut. Aber erst nach dem Frühstück.“ Helmut lässt mir von den anwesenden Dingern ein paar Eier mit Speck braten, beides frisch, im Gegensatz zu den Köchen.

Als ich am Abend aus dem Biergarten komme um kurz meine Sachen abzustellen komme ich genau rechtzeitig für Runde 3. Es ist Radau in der Küche. Ich stoße die Tür auf und stehe zwei großen kräftigen Männern gegenüber. Sie zerlegen mit Baseballschlägern die Küche und alles was darin lebt, und eigentlich sowieso nicht leben sollte. Ich greife nach einer flüchtenden Banane und zerdrücke sie in einer schwungvollen Bewegung in Richtung des behaarteren von den Beiden. Das faulige innere der Banane trifft ihn im Gesicht und er fällt röchelnd zu Boden. Ich greife nach einer weiteren Banane und richte sie auf den verbleibenden Angreifer.
„Bleib genau da stehen.“ herrsche ich ihn an. Zu meiner Überraschung tut er es.
„Du fragst dich sicher, ob die Banane scharf ist. Und weißt du, ich bin mir da selbst nicht so sicher.“ Er schaut mich verängstigt an. „Aber was du dich wirklich fragen solltest ist. Am I feeling lucky?“ Er schaut mich verdutzt an. „Verstehst du kein Englisch?“ Er schüttelt den Kopf. Oh man, die Szene hab ich ja mal gründlich versaut. Egal jetzt gibt es kein Zurück. Ich schaue ihn wütend an, auch wenn es nicht so cool ist auf deutsch. „Was du dich wirklich fragen solltest ist: Ist heute dein Glückstag?“ Er zögert.
Schließlich kommt er mit erhobenem Schläger langsam auf mich zu.
Ich schaue ihm in die Augen.
Ist wirklich spannend gerade.
„Come on Punk make my day.“ vordere ich ihn mit drohender Stimme auf. Auch wenn er mich nicht versteht reicht ein weiteres Röcheln seines Freundes um ihn zum Umkehren zu bewegen.

Nachdem ich Helmut nicht finden kann gehe ich zu Jörg. Dieser bestätigt mir was ich ohnehin schon wusste. Er hat die beiden bezahlt. Und sie waren zu teuer. Helmut finde ich schließlich sternhagelvoll auf meinem Balkon liegen. Er hat sich anscheinend schon besoffen bevor die Beiden da waren. Er wird sich sicherlich morgen selbst um seine Leute, Gemüse, Schimmel, Dinger kümmern. Ich geh mich derweil selbst betrinken.

Am nächsten Morgen wache ich auf. Jedenfalls hoffe ich, dass es der nächste Morgen ist. Auch wenn es etwas seltsam ist, dass ich so früh wach bin stehe ich auf.. Vollkommen verschlafen kleide ich mich den Geräuschen entsprechend an. RATTATTATTATTATTAT Sprich die kugelsichere Weste die ich auch Trage wenn ich Heinrich besuche. Dann werfe ich mich auf den Boden und krieche vorsichtig in die Küche. RATTATTATTATTAT Ich stoße die Tür auf und springe in Deckung um den Kugeln auszuweichen. Eine Salve reist ein paar zusätzliche Löcher in die Tür hinter mir. Jörg zieht sich, an mir vorbei, aus der Küche zurück. Verwundert stelle ich fest, dass er dabei panisch versucht eine Schrotflinte nachzuladen. RATTATTATTATTAT Weitere Kugeln schlagen in die Wand hinter mir ein.
„HELMUT!!“ brülle ich in die Küche.
RATTATTATTAT lautet die Antwort.
„HELMUT!!“ wiederhole ich mich und die Antwort bleibt die selbe. Ok dann noch einmal.
RATTATTATTATKLICKKLICK. Das ist der Augenblick um die Küche zu stürmen. Ich erwische Helmut verschanzt hinter zwei Tüten Zucker. Er lädt gerade eine AK47 nach.
„Was soll denn der Mist.“ fahre ich ihn an.
„Oh, wusste nicht, dass du es bist.“
„Hast du komplett den Verstand verloren?“ ich frage mich kurz warum ich diese Frage ausgerechnet einem gammeligen Kohlkopf stelle. Aber zum Glück ignoriert er sie und feuert an mir vorbei eine Salve auf die Küchentür. Wobei ihn der Rückstoß gehen die Fensterscheibe schleudert. Er rappelt sich auf und kriecht zurück hinter seine Barrikade. Dieses Manöver wird mit einem deutlichen RUMS einer Schrotflinte quittiert. Nicht zum ersten mal nehme ich an. Und die Löcher im Putz geben mir Recht. Mir reicht es. Ich verziehe mich vorsichtig aus dem Gefahrenbereich und fahre zum Frühstück an die Uni.

Zu lange habe ich den Konflikt schon beobachtet ohne einzuschreiten. Ich fühle mich schon wie die UNO. Es wird Zeit zu handeln, wenn auch nur damit ich wieder sicher an mein Essen komme. Die einzig sinnvolle Lösung ist wohl einen von beiden für eine Zeit aus dem Verkehr zu ziehen. Und nach dem Helmut so widerstandsfähig wie Schimmel ist kümmere ich mich um Jörg. Und dank Schäuble wird dies auch immer einfacher. Er hat doch selbst gesagt, dass kein Unschuldiger in die Anti-Terror Datei kommen kann. Wollen wir doch mal schauen ob er damit Recht hat. Mit Hilfe der Passwörter zu den örtlichen Polizeirechnern und der enormen Unkreativität der Passwortgeber des eigentlichen Systems. Als wichtigstes Passwort „BinLaden“ zu nehmen ist schon irgendwie blöd. Beweise ich, dass die Politik mal wieder gelogen hat. Es kommen doch Unschuldige in die Datei. Ich fahre zurück ins Wohnheim.

Dort scheint es ruhig zu sein, zu ruhig. Ich gehe vorsichtig in Richtung Küche- Als ich die Tür öffne sehe ich gerade noch rechtzeitig den Draht am Rahmen. Der schnelle Sprung hinter den Stapel Gelber Säcke rettet mir vermutlich das Leben. Die Küchentür zerschlägt krachend hinter mir ein Fenster und tritt ihren langen Weg zum Erdboden an. Ich schaue vorsichtig in die Küche, diese ist sauberer als normal. Was hauptsächlich daran liegt, dass einer der Kühlschränke und der Fernseher das Zeitliche gesegnet haben. Die Küchenzeile tut ihr übriges zur spontanen Sauberkeit in dem sie brennt.
Ich lösche das Feuer. Dann besorge ich mir einen Liegestuhl und ein Bier und wart im Flur darauf, dass jemand Jörg besuchen kommt. So lange kann es ja nicht dauern, jetzt wo ein Topterrorist hier wohnt. Helmut taucht hinter mir auf.
„Was machst du den hier?“ fragt er mich.
„Das könnte ich dich auch fragen.“
„Warum tust du es denn nicht?“
„Weil es mich nicht den Hauch interessiert.“
Es entsteht eine Pause in der ich gemütlich mein Bier trinke, während Helmut wohl nicht weiß was er sagen soll.
„Und was machst du nun hier?“
„Abwarten.“

Dieses Abwarten hat in dem Moment ein Ende, die Fahrstuhltür wird aufgestoßen und 8 bewaffnete Männer in schwarzen Anzügen stürmen in den Flur. Zu meiner Verwunderung bleiben sie im Flur stehen, sagen nichts und warten ebenfalls ab. Wenig später hält der Fahrstuhl erneut und es steigen weitere 4 Personen aus, die den ersten Acht verdammt ähnlich sehen. In dem Moment begreife ich, dass sie der Aufschrift im Fahrstuhl „Maximal 8 Personen“ gefolgt sind. Naja, wer kann es ihnen verübeln, nicht einmal die Leute die hier wohnen wissen wo die Treppe ist. Nun zu zwölft umstellen sie die Zimmertür von Jörg. Die Tür wird eingetreten und Jörg heraus geschleift. In zwei Fahrten verschwinden die Gäste aus dem Stockwerk und wohl auch aus dem Haus.

„Was war denn das?“
„Eine saubere Lösung.“
„Wird er wieder kommen?“
„Ja.“
„Wann?“
„Wenn die Polizei gemerkt hat, dass Kaes Al Klau gar nicht bei AlKaida war, und dass es nie einen Anschlag auf den Nahrungsmittelbetrieb Rest è Topf gab.“
„Also 4 Wochen?“
„Wohl eher 8.“

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