Montag, 30. Juni 2008

STUNDFÜCK II

Habe gerade dieses irrsinnig geniale Video gefunden, und muss damit jetzt auch endlich mal ein Video verlinken.

Es geht grob gesagt darum Idioten zu verwirren, sprich Dinge die in diesem Blog ganz normal sind, aber sowas mal im Video zu haben, und mit den genialen Einfällen.
Verdammt ich wünschte die Idee wär von mir.

also hier das Vid:





P.S. Besonders die Stelle in der Küche mit dem Toastbrot ist genial!

Sonntag, 29. Juni 2008

Ist doch kein Kindergeburtstag

Noch sitze ich bei meinen Eltern auf der Couch und da Birgit (Avelin) zum Glück unterwegs ist um sich einen neuen, wohl noch nervigeren, Typen umzusehen, bin ich mit meinen Eltern allein. „Und kommen nächstes Jahr wieder Kinder zu Halloween.“ fragt mich meine Mutter. „Jupp, denke schon.“ meine ich. Ich will noch hinzusetzen, dass es nichts gebracht hat mich in die Notsituation zu bringen, ohne Süßkram die Gören abwimmeln zu müssen, aber das Telefon klingelt.
„Es ist Jack, er will dich sprechen.“ meint mein Vater, der abgenommen hat.

„Jack?“ nehme ich das Telefon aus den Händen meines Erzeugers (geh ich jedenfalls von aus.)
„Jupp.“
„Woher weißt du, dass ich hier bin?“
„Ich krieg ne automatische Benachrichtigung wann immer unser Nachname im Polizeifunk genannt wird.“
Gute Idee eigentlich, könnte ich mir abschauen.
„Na dann. Und was willst du?“
„Dich zu meinem Geburtstag einladen.“
Seltsam, das hat er schon seit Jahren nicht mehr gemacht. Bin ja mal gespannt was er vor hat. Natürlich kann ich mir meine Vorbehalte nicht anmerken lassen.
„Klar, wann und wo?“
„Samstag, bei mir.“
„K, bin da.“ Ich lege auf.

Bin ja mal echt gespannt was mein Bruder so vor hat. Zwar hat er wegen dem Klärwerk noch eine Rechnung mit mir offen und die Sache im Atomkraftwerk war auch nicht ganz ohne, aber eigentlich hat das ganze Chaos auch dazu geführt, dass er jetzt wo das Kraftwerk wieder am Netz ist auch eingestellt wurde. Andererseits ist die Lösung ganz einfach. Egal was er vor hat, ich organisiere was Eigenes und sorge dafür, dass wir meinem Plan folgen.
Ich besorge mit das Passwort zu seinem ICQ und verschicke ein paar Nachrichten in seinem Namen. Bis Samstag ist die Organisation meiner, äh seiner, Geburtstagsfeier dann auch fertig.

Am besagten Sonnabend lasse ich mich von meinem Bruder vom Bahnhof abholen.
„Schick“ begrüße ich ihn.
„Danke“ Schließlich holt er mich in einem frisch poliertem Mazda RX8 ab.
„Poser.“
„Danke.“
„Gebraucht?“
„Jupp.“
„Trotzdem Poser.“
„Trotzdem danke.“
„Essen.“
„und?“
„McD.“
„Geht klar.“

Wir biegen ein paar rasant gefahrene Kurven später in die Auffahrt von der bekannten Gammelfleich-press-brat-und-in-Brötchen-schieb-Bude-mit-drive-through-und-sitz-Bedienung-Kette ein, die mit dem kränklichen Clown. Auf dem Dach des Gebäudes sitzt so einer sogar, gut 5 Meter hoch und mit Luft gefüllt. Ich gebe zu ich mag diese Gammelfeleichkünstler. Welche Restaurantkette kann schon so viele unterschiedliche Gerichte anbieten, die alle absolut gleich schmecken. Ich mein einen Erdbeermilchshake mit dem Geschmack vom Cheeseburger hinzubekommen ist gar nicht so leicht. Wobei, wenn Geschmack in diesem Fall kein Geschmack bedeutet wird es doch wieder einfacher. Warum ich trotzdem da hin will? Kirchtaschen!
Die Dinger sind einfach das einzige was nicht genau wie der Erdbeermilchshake schmeckt. Abgesehen vom Kaffee, aber der schmeckt nach Spülwasser mit einer Priese Salz. Die Kirchtaschen wurden damals aus dem Programm genommen weil sie zu viel Rinderhirn beinhalten um in Zeiten von BSE angeboten werden zu können. Nun interessiert sich keine Sau mehr für verrückte Kühe und es gibt die Kirchtaschen wieder. YEAH!

Jack setzt seine Sporthämorridenschaukel zügig in eine Parkbuchte und wir streben dem Eingang entgegen.
„HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH!!“, schallt es uns entgegen als wir die Tür aufstoßen.
„..“ mein Bruder ist sichtlich überrascht fängt sich aber erwartet schnell.
„Hi, schön, dass ihr alle gekommen seit.“ begrüßt er seine Gäste um mir zu zuflüstern, was das hier eigentlich soll.
„Ach, du hast eine Geburtstagsfeier bei McD bestellt und alle dazu eingeladen.“
„Hab ich also..“
„Jupp, und du solltest deine Passwörter wieder mal ändern.“
Er nickt. „Ich geh dann mal meine Gäste begrüßen.“
„Gut, ich geh uns dann mal anmelden.“

Etwas später stehe ich an der Kasse. Das Mädel dahinter sieht dafür, dass sie die typischen McD-Tüte trägt gar nicht mal schlecht aus, aber das ist mir vorerst mal egal.
„Moin.“
„Hallo, was kann ich für sie tun?“
„Ich hab hier ne Geburtstagsfeier angemeldet.“
„Ah, ja ist das Geburtstagskind schon da?“
„Jupp.“
„Wo ist es denn?“
Ich deute auf Jack.
„Oh, ich kann es von hier nicht sehen.“
„Ach ist doch ganz einfach zu erkennen.“
„Ich seh es nicht“
„Na, der große da mit den langen Haaren.“
„Aber..“
„Aber?“
„Aber das ist doch gar kein Kind.“
„Sind wir nicht alle Kinder unserer Eltern?“
„Ja, aber..“
„Na sehen sie.“
„Aber, der ist doch nicht 10.“
„Doch.“
„Echt?“
„Klar in einem Zahlensystem mit der Basis 27.“
„Äh was?“
„Sehen sie, sie können uns jetzt hier raus jagen, oder ihren Vertrag einhalten.“
„Da muss ich erstmal den Filialleiter fragen.“ War ja klar.

Ich warte geduldig bis sie den örtlichen Brutzelbudenführer gefunden hat.
„SIE!“ Begrüßt mich der Filialleiter mit deutlicher Erregung.
Es ist seltsam, wenn jemand schon sauer auf einen ist obwohl man noch gar nicht mit ihm gesprochen hat. Wobei ich das in diesem Fall ganz gut verstehen kann, schließlich kennt er mich schon, er hat bis vor ein paar Wochen noch im Supermarkt bei mir um die Ecke gearbeitet. Zufälle gibt’s.
„Moin.“
„SIE!“
„Ja, ja, sie sind hier jetzt Filialeiter, naja wenn es ihnen hier gefällt.“
„SIE sind schuld, dass ich hier bin.“
„Naja, so schlimm ist es doch auch nicht.“
„Was wollen SIE hier!“
„Ich hab ne Geburtstagsfeier bestellt.“
„Ach ja?!“
„Genau, für den da.“ ich deute auf Jack, der fröhlich winkt.
„Raus hier!“
„Das wäre aber schade.“
„Ich sagte..“
„Wenn sie sich weigern muss ich Maßnahmen ergreifen.“
„M..M...Maßnahmen?“
„Jupp.“
„Äh, was für Maßnahmen.“
„Kein Ahnung, aber es würde wohl bedeuten, dass sie eine neue Anstellung suchen müssen.“
„Oh, äh.. dann ... was kann ich ihnen bringen?“
„Machen sie mal 20 Bier, dann sehen wir weiter.“
„Sehr gerne... Sie haben gehört, was der junge Herr wünscht, also pronto!“ Fährt er seine Angestellte an und verzieht sich schleunigst in sein Büro.
„Er ist ein Arschloch.“ stelle ich gegenüber dem bedienenden Mädchen fest.
„Ja, ist er.“

Ich zieh mich zur Partygesellschaft zurück.
„Bier kommt.“ melde ich mich im allgemeinen Getümmel an. Ein ebenso allgemeiner Jubel ist die Antwort. Ein wenig später ist auch das Bier da. Holsten aus Pappbechern. Aber deswegen sind wir ja hier. Wegen dem, und wegen dem Ballgehege. Es geht nichts über viele bunte Plastebälle in einem Plexiglasbecken.
„Jack!“
„Ja?“
Ich werfe ihm einen Plasteball an den Kopf. Er fängt ihn, nachdem er von seiner Stirn abgeprallt ist, und wirft ihn zurück. Ich weiche aus, und beobachte wie der Ball einem dicken LKW-Fahrer hinter mir das Gammelfleisch aus der Hand schlägt. Er schaut böse, und ich schaue, dass ich hinter die Plexiglasscheibe des Ballgeheges komme. Jack folgt mir und kurze Zeit später haben wir unsere Feiertagsgesellschaft in eine heftige Schlacht ums Balllager verwickelt.

Einschreiten muss, von Berufs wegen, mein Freund der Filialleiter.
„Hört mal das geht so nicht!“
Das Ziel für alle vorhandenen Bälle ist klar. Der Filialleiter rettet sich hinter einen Tisch.
„Aufhören!!“
Eine zweite Ballflut prasselt auf ihn nieder.
„Feuer einstellen!“ schreit er verzweifelt.
Wir stellen den Abschuss von Wurfgeschossen ein.
„Danke.“ Er kommt hervor.
„Ok, wer hat..“
„FEUER!“ rufe ich. Er springt zu Seite. Niemand wirft. Alle lachen. Er kommt wieder hervor.
„Ha, Ha, sehr witzig“ er sieht mal wieder echt sauer aus.
„Jupp... FEUER!“ Er springt hinter die Müllablage, wir lachen.
„Last den Unsinn.“ fährt er uns an, nachdem er sich von Essensresten befreit, und wieder senkrecht steht.
„FEUER.“
„Lasst es.“ Er hat zwar gezuckt, ist aber stehen geblieben. Zu seinem Pech, da wir diesmal wirklich werfen. Es hagelt Plastebälle. Schließlich rappelt er sich wieder auf.
„Verlassen sie meinen Laden!“
„Nö.“
„Sie sollen..“ Ich ziehe ihn am Ellenbogen mit, um die Party nicht zu unterbrechen. Und alleine redet es sich auch viel besser.
„Nö.“
„Aber..“ Manche Menschen sagen eh nichts vernünftiges, deswegen hab ich auch kein Problem damit ihn zu unterbrechen.
„Nun, hören sie mal auf. Ich hab hier nen Vertrag und den haben sie noch nicht erfüllt.“
„Aber sie...“
„Schulden mir noch einen Clown.“
„grmpf“
„Gut, und sagen sie ihm er soll noch ne Runde Bier mitbringen.“
„grrrrr.. Aber dann will ich sie hier raus haben.“
„Ja ja, wird schon.“

Jack packt derweil seine Geschenke aus. Seine Freunde haben anscheinend weder Kosten aber einige Mühen gescheut und ihm Kletterseile und Gurt geschenkt.
„Cool.“ kommentiere ich, und meine es sogar ernst.
„Ja, ich sollt mal ausprobieren was die so taugen.“
Ich fange an an die Decke zu starren. Jack folgt meinen Blicken.
„Balken!“
„Balken.“
Kurz entschlossen wirft er das Seil über einen der Balken die frei unter der Decke hängen. Nur einen Moment später baumelt Jack unter der Decke und schwingt durch den Raum. Wobei er leider einen Clown mit einem Tablett voller Pappbier-pappbecher umreißt. Und übrig bleibt eine Bierlache und ein nasser Clown. Die Frisur ist platt und der Kostümträger schaut nicht mehr so glücklich aus. Um das Bier wäre es schade, wenn es nicht Holsten aus Pappe wäre. Jack stellt das schaukeln ein.
Der Clown ist, auch wenn er gerade auf dem Boden liegt, ein Steher. Und er erfüllt gleich darauf auch die Anforderungen für meine Beschreibung, er steht wieder und beschließt seinen Auftritt zu beginnen, obwohl seine Frisur zerstört und das Makeup verlaufen ist.
„Wo ist denn das Geburtstagskind?“ trällert der zerstörte Clown.
Wir antworten mit allgemeinen Jubel und Deuten. Jack setzt sich auf einen Stuhl und wartet auf das, was da kommen möge.
„Du bist also der kleine.. äh.“
„Jack.“
„Der kleine Jack.“
„Genau.“
„Und wie alt bist du geworden?“
„10“
„10?“
„Naja bei einem Zahlensystem mit der Basis...“
„Ja, ja schon gut.“
„Siehst ganz schön nass aus.“
„Möchtest du an meiner Blume...“
„Und du stinkst nach Bäh.“ Jack kann die Stimmlage eines zehnjährigen Alleinerziehndensprosses verdammt überzeugend nachahmen.
„Äh, ja.. Aber schau mal die Blume.“
„Oh, die ist ja toll.“
Der Clown spritzt aus der Blume einen Wasserstrahl.
„Ih.. die ist ja nass.“
„Ja.“
„Kannst du damit auch ein Feuer löschen.“
„Aber natürlich.“
„Schau mal ich hab auch was mit dem man ein Feuer löschen kann.“
„...Äh..“
„Ja hier mit.“
„Oh, ein Feuerlö..“
„Soll ich dir das mal zeigen?“
„Äh.. Nein, glaub ich auch so.“
„Ooohh, dann nicht.“
„Und schau mal ich was ich kann.“ Er macht einen Kopfstand.
„Toll, toll...“ wir klatschen.
„Und das hier.“ Er schlägt ein Rad.
„Nochmal, nochmal..“ Er macht es nochmal.
„Nochmal, nochmal..“ Er macht es nochmal.
„Nochmal, nochmal..“ Er macht es nochmal und verheddert sich mit dem Fuß im Kletterseil er stürzt und wenig später sieht es so aus, als könnte er sich nicht mehr bewegen. Man könnte ihn jetzt wunderbar als Postpaket verschicken, man könnte ihn auch ideal in dieser Stellung unter die Decke ziehen. Wir tun es.
„Oh, äh wie lustig. Ha ha... könnt ihr mich runter lassen?“
„Sollen wir wirklich?“
„Ja, mir wird schlecht.“
„Aber du siehst da echt toll aus, und deiner Frisur tut es auch gut.“
„Lasst mich runter!“
„Und dein Kopf wird ganz rot, wie deine Nase“
„Runter lassen!!
„Schnell oder langsam?“
„Schnell.“
*Rumps*
„Aua.“ Aber er rappelt sich erneut auf. „So jetzt äh ein Ballontier.“
„Toll, ja toll, toll.“
Er bläst ein Ballon auf und quietscht mit dem Ding rum.
„Ein Ponny.“
„Sieht eher aus wie ein Unfall beim Geschlechtsverkehr.“
„Äh..“
„Ein ziemlich übler Unfall.“
„Äh, ja.. was anderes... Feuerwerk“
„Oh ja..“ Er zündet umständlich eine Wunderkerze an.
„Toll, toll.“
„Und schaut mal hier.“ Er zeigt uns eine kleine Glitzerfontäne.
„Toll, kann ich auch.“
„Äh.“ Jack hält ein Feuerzeug vor eine Parfümdose und setzt die falschen Clownshaare unter Feuer.
„Ahhh, Ahhh macht es aus, macht es aus!!“
„Toll, toll, toll.“
„Nein!! Ahhrrrr.“ Jack erlöst ihn mit einer Schaumkrone aus dem Feuerlöscher.
„Sag ja, ich kann damit Feuer ausmachen.“

„So es reicht, raus hier.“ Wie lieblich es klingt, zu hören den Filialleiter fluchen, nur schade wenn er damit unsere Clownshow abbricht.
„Aber..“
„Nein raus.“
„Naja die Stimmung geht eh langsam den Bach runter.“ meint Jack, und recht hat er damit.
„Na, dann gehen wir.“
„Ok.“
„Nachdem ich mir eine Kirchtaschen geleistet habe.“
„Ich warte draußen.“

Ich suche nach einem Euro (Eh deine Telefonnummer? - Ein Euro.) und bewege mich zielsicher zur Kasse. Diese ist inzwischen leer gefegt. Die anderen Gäste kamen wohl nicht so gut mit unserer kleinen Feier klar.
„Eine Kirchtaschen.“
„Hammer nich.“
„Wie?“
„Gibts nicht mehr.“
„Aber vor zwei Wochen...“
„Ja, das mit den Kirchtaschen war ein zeitlich begrenztes Angebot.“
„Aber, das war das einzige was hier nicht nach Erdbeermilchshake schmeckt.“ Ich kann es nicht fassen.
„Kann ich ihnen vielleicht eine Apfeltasche anbieten.“
„Ne, Danke. Abfalltaschen bekomme ich von der Stadtverwaltung für lau.“
„...“ Sie weiß nicht was sie dazu sagen soll. „Kann ich ihnen sonst irgendwie helfen?“
„Mistladen.“
„Wohl nicht.“
„Doch, haben sie eine Nadel?“
„Äh, muss ich mal schauen.“ Sie lässt mich alleine und taucht tatsächlich mit einer langen Nadel auf.
„Danke, und einen Cheeseburger bitte.“
Sie gibt ihn mir. Ich bedanke mich und gehe.

„Hast du alles.“
„Ja.“ Ich steche die Nadel in den Burger.
„Wo ist denn die Kirchtasche?“
„Gibts nicht mehr.“ Ich tue so als müsste ich mein Schuhband zubinden und stopfe den Burger mit der Nadel darin in den Auspuff von Jacks RX8.
„Können wir endlich.“ Er sitzt schon drin.
„Klar.“ Ich steig ein. Jack lässt den wagen an. Der Wankelmotor wankelt und die Auspuffgase stauen sich. Es gibt ein leises *plopp* und der Burger fliegt in die von mit erhoffte Richtung.
Wir verlassen den Parkplatz, hinter uns beginnt ein großer aufgeblasener Clown leise zu pfurzen. Als wir auf der Straße sind beginnt er sich vom Dach zu neigen. Wenig später liegt er flach vor der Eingangstür des McD. So gefällt er mir viel besser, hat irgendwie eine Ähnlichkeit mit den unter ihm verkauften Fleisch-brötchen-Plastegemüse-Produkten.
Wir fahren zu Jack um dort die Party zu vervollständigen.

Später, viel später, viel viel später, sitzen Jack und ich im Treppenhaus vor seiner Wohnungstür.
„Wiefüüiil hasschtt n du gedrunngen.“ fragt er mich.
„Aaaöin Driiingg... Aussch füührzeeähn glääschern.“
„Ahh.“ Jack hält sich am Geländer fest.
„Duuhh Schääkk?“
„Jiia?“
„Wahrruuhm hasscht du mischh aigientlisch ahingeladen?“
„Wieschhio?“
„Na.. waischt schohhn.“
„Ihhsch wollt ix maahl ne bäschondäre ix Parhhtäi.“
„Achscho.“

Sonntag, 8. Juni 2008

Halloween Special

Halloween Special

Meine Eltern haben mich nach Hause eingeladen und ich hab keine Ahnung warum. Aber wenn meine Mutter meint ich solle doch mal zu Besuch kommen und mich verköstigen lassen, und mir dann auch noch die Fahrt bezahlt, da kann ich doch nicht ablehnen. So liege ich jetzt bei meinen Eltern auf der Couch, Jack ist nicht da und Birgit, also Avelin, also meine Schwester (Meine einzige, und sie ist auf die esoterische Art ziemlich gaga.) ist mit ihrem neuen Macker auf einer Halloweenparty in Hamburg. Ihr neuer Freund kennt da nämlich jemanden, und die feiert und die beiden können da übernachten. Und diese Person ist seine Exfreundin die ihn verlassen hat, weil er als er mit ihr zusammen war mit seiner Ex rumgemacht hat. (Die Ex-Ex ist ne bekannte von Miranda. Wie klein die Welt doch ist.) Naja, ich freue mich drauf, dass Avelin von ihrer Party wieder kommt und ihren dann Ex beim Verkehr mit seiner Ex erwischt hat. Dann muss ich mir nämlich nicht überlegen wie ich den Volldeppen los werde.

Aber darum kann ich mich morgen kümmern. Heute ist Halloween und ich genieße meine Ruhe, und diese vollkommen, denn auch meine Eltern sind heute nicht da, haben mir aber Schnittchen und Bier da gelassen.
Nur schade, dass ich hier kein DSL habe, so muss ich mich wohl oder übel mit Fernsehen begnügen. Nachdem ich keine große Lust verspüre mir Pokern anzuschaun, solange sich dabei keine gut aussehende Frau ihrer Klamotten entledigt, entscheide ich mich nicht für DSF. Da kann man dann nach 24Uhr wieder hin schalten. Zwar läuft dann immer noch Pokern, aber wie gesagt.
So gebe ich mich vorerst mit Halloween Specials von diversen Fernsehserien zufrieden. Mal ehrlich jede halbwegs gute Serie schafft es einmal im Jahr mit einem speziellen Serienteil zu Halloween ihr Niveau unter ihren Standard zu senken, und zwar so weit, dass er unten aus dem Fernseher heraus läuft. Ich stelle einen weiteren Eimer unter das TV-Gerät und schalte auf die Simpsons um. Die sind ein erstklassiges Beispiel für das eben genannte Prinzip. Die wirklich lahmen Gags und der möchte gern Grusel sind wirklich kaum zu ertragen. Wenn ich noch mal einen grünen Homer sehen muss kriege ich das Kotzen. Wenig später muss ich umschalten, weil ich sonst nicht nur einen Eimer unter dem Fernseher, sondern auch einen neben der Couch brauche.
Ich meine, es gibt so viele gute Horror, und Pseudo-Horror Filme, warum diese blöden Serien-Specials? Wie wäre es zum Beispiel mit „Bad Taste“ im Nachmittagsprogramm und „Night of the living Dead“ im Anschluss? „Braindead“ ist auch ein Klassiker den ich dazu zeigen würde. Aber was erwartet man schon von Kanälen die ihre Sendezeit mit Gerichts,- Quiz,- Koch,- und wir-lassen-dicke-Weiber-unsere-Bude-verschandeln-Shows vergeuden.

Naja, ich halte mich derweil bei Verstand indem ich mich immer wieder daran erinnere, dass ich wenigstens nicht in Amerika bin. Denn, ohne Zweifel, währe dieser Zustand im Land der unbegrenzten Dummheit noch viel schlimmer. Wenigstens muss nämlich hier zu Lande noch nicht jedes Haus mit verunstalteten Kürbissen beladen werden.
Ok, ich kann gut verstehen, dass die Bauern diese geschmackfreien Großgewächse möglichst schnell loswerden wollen, aber wie wäre es mit: Einfach nicht anbauen, anstatt: Schnitze ne Fratze rein und wirf es vor die Tür. Aber das ist noch gar nicht so schlimm. Sollen die Leute doch in ihren Vorgarten packen was sie wollen, schlimmer als Gartenzwerge und Steinengel kann es auch nicht sein.

Schlimmer sind die kleinen Kinder die von Haus zu Haus ziehen und die dort Ansässigen aus ihrer verdienten Ruhe zu reißen um sie um süße Zahnschädlinge anzuschnorren. Getragen werden dabei nach alter amerikanischer Konsumtradition schlechte Kostüme aus dem Kaufhaus um die Ecke. Und wer es sich nicht leisten kann, wirft sich ein altes Bettlaken über den Kopf und schneidet ein Paar löcher rein. Sieht meist sogar besser aus als fette Kinder in engen teufelförmigen Latexkostümen. Oder Palmen, oder Skelette, oder was auch immer. Der Klassiker ist wohl: „Dickes Kind unter undefinierbarer, oben eingerissener, Papiermaske“ Naja wenn sie meinen. Ich jedenfalls bin froh, dass ich am Abend vom Reformationstag (Ja genau, evangelischer Feiertag) gemütlich auf dem Sofa liegen kann und Bier trinken. Das Fernsehprogramm ist zwar Mist, aber wenigstens nerven die Gören vom Nachbarn nicht.
*Plopp* egal, Bier auf.

Es klingelt.
War ja klar.

Ich lasse das frisch geöffnete Bier auf dem Wohnzimmertisch stehen und schlürfe zur Tür. Davor stehen zwei Kinder übereinander in einem der hautengenen Teufelkostüme.
„HALLO“ begrüßen sie mich mit tiefer hallenden Stimme. Ok, sind wohl doch nicht zwei, wäre ja auch mal kreativ gewesen. Wobei das Kostüm ist gar nicht mal schlecht, sogar Schwanz und Kuhfuß sind dran.
„Bist du nicht ein wenig alt für den Scheiß?“ frage ich ihn.
„NEIN WIESO?“
„Ich mein bitte, du bist mindestens 30 Jahre alt.“
„ABER..“
„Nu komm schon, süßes sonst gibt’s saures musst du noch sagen.“
„NEIN“
„Gut und was willst du denn hier?“
„ICH WOLLTE...“ Er scheint verlegen zu sein. „DARF ICH..“
„Spucks aus, mein Bier wird schal.“
„ALSO...ÖHM... DARF ICH REINKOMMEN?“
„Wieso?“
„ÖHM... WEIL... ICH HAB ABSINTH DABEI.“
„Hm.. klar..“ Mal ehrlich egal wie seltsam der Typ ist, er hat Absinth dabei.

Ich geh in die Küche und besorge Gläser.
„Zucker und anzünden?“ rufe ich ins Wohnzimmer wo sich mein Gast auf dem Sofa nieder lässt.
„TRINKT MAN DAS SO?“
„Ich nicht, pur ist besser.“
„OK.“
Ich bringe Gläser und Eiswürfel und setze mich zu ihm.
„Riecht es hier nach Schwefel?“ fällt mir auf.
„ÖH NEIN, WIESO?“
„Auch egal, Prost!“
Und runter mit dem Alk. Der Absinth ist wirklich gut. 85% Alkoholgehalt geht aber runter wie 60 prozentiger. Mit 35mg Thujon gut bestückt, und dazu ein herrlicher schwarzer Farbton. Also Prost nochmal.
„Und was machst du nun hier?“
„AUSRUHEN.“
Mit Absinth auf der Couch meiner Eltern. Klingt logisch, mach ich ja auch.
„Und wie heißt du?“
„ÖHM...“
„Dein Name!“
„MEPHISTO“
„Wie klassisch, ich mach mal das Fenster auf, hier riecht es echt nach Schwefel.“
„NE ZIGARRE?“ Ich breche meinen Weg zum Fenster ab.
„Na klar!“

Kaum brennt die Independent klingelt es an der Tür. War ja klar.
Vor der Tür stehen zwei kleine (dicke) Kinder in zwei kleinen (hautengen) Teufelkostümen.
„Süßes oder saures.“
„Was?“
„Wir wollen Süßigkeiten?“
„Warum?“ Ich stell mich dumm. Die Kleinen sollen verschwinden.
„Weil wir dir sonst Eier an die Tür werfen.“
Naja andererseits, was solls. Warum soll ich ihnen den Spaß verderben nur weil ich den Anlass hasse wie die Pest.
„Mal schauen ob ich was finde.“ meine ich und gehe in die Küche. Dort gehe ich an den Schrank, der normalerweise gut mit Schokolade und ähnlichem gefüllt ist. Dieser ist allerdings komplett leer. Sogar Staub ist darin gewischt. Sauerei. Und irgendwie hab ich das Gefühl, dass das kein Zufall ist. Ich gehe zurück zur Tür.
„Hab nix, könnt weiter gehen?“
„Dann gib uns Geld.“
„Klar doch, ich muss nur eine Subraumöffnung zur Kleingeldbank öffnen.“ Ich knalle die Tür zu und kehre zurück zu Zigarre, Bier und Absinth. Kurz darauf schlagen zwei Eier an der Tür ein.

„Halloween ist Dreck.“ Bemerke ich und schenke mir einen neuen Absinth ein.
„JA!“
„Diese nervigen Kinder.“
„JA!“
„Blöde Kostümpartys.“
„JA!“
„Ok, wenn man solche „I dress like a whore“-Gäste (sic!) hätte, aber mal ehrlich.“
„JA!“
„Und vom Fernsehprogramm mal ganz zu schweigen.“
„JA!“
„Kannst du auch was anderes sagen?“
„JA!“ Er lächelt, was irgendwie dafür sorgt, dass mein Haupthaar versucht das Zimmer durch die nächstgelegende Wand zu verlassen.
„Noch so ein schlechter Witz und ich werfe dich raus.“

Es klingelt. Ich wimmle die Gören (Unkenntliche eingerissene Papiermaske und Musketier) ab, kassiere ne Rolle Klopapier im Vorgarten und kehre zu Alk und Qualm zurück.
„Das geht so nicht.“
„DANN MACH DOCH WAS DAGEGEN.“
„...nur was? Aber eigentlich... Schoktherapie.“
Ich klettere auf den Dachboden und suche nach der alten Nebelmaschine die ich für einige „Events“ in der Schule gebraucht habe. (Ausfall erste Stunde wegen Bodennebel durch den man die Tafel nicht mehr sehen konnte. Meine Reli-Lehrerin hat es geglaubt.) Es klingelt, schon wieder.
„Mach du mal!“ brülle ich runter.
„GEHT KLAR!“
Wenig später höre ich ein „HALLO!“. „Süßes sonst gibt’s saures!“ aus drei kleinen Mündern. „VERSCHWINDET“ Kurz darauf schreien die drei Münder Panisch und rennen weg. Ich komme wieder runter.
„Wie hast du denn das gemacht?“
IST EIN GEHEIMNIS.“ Ich hasse es wenn Geheimnistuer in Großbuchstaben sprechen, aber ich ignoriere es.
„Na dann. Du kannst die Nächsten auch übernehmen bis ich alles habe.“ Ich lasse die Nebelmaschine stehen. Und gehe in die Garage. Wenig später komme ich mit einem Baustellenscheinwerfer, der Skimaske von Jack und einer Motorsäge zurück.
„UND?“
„Kettensägenmassaker.“
„COOL.“
Wir bauen den Scheinwerfer so auf, dass er denjenigen der die Tür öffnet von hinten beleuchtet, dazu die Nebelmaschine. Maske und Säge lege ich bereit. Dann genehmige ich mir ein weiteres Glas Absinth. Wenig später klingelt es erneut. Ich werfe Scheinwerfer und Nebelmaschine an, und schnappe mir Maske und Säge. Ich bitte meinen Gast die Tür zu öffnen und sich dann dahinter zu verstecken. Ich renne mit knatternder Kettensäge und wildem Gebrüll auf die Kinder zu, und das in coolem Bodennebel mit Lichtaura vom Scheinwerfer. Muss genial aussehen. Die kleinen Gnome rennen schreiend weg. Ich haue mich wieder auf die Couch und nehme die Maske ab um einen weiteren Absinth in meine Mundöffnung zu schütten.
„DAS WAR KLASSE.“
„Danke.“
„DAS MACHEN WIR JETZT IMMER SO.“
„Nein.“
„NICHT?“
„Nein, das gefällt denen, das spricht sich rum, und dann kommen die wieder, weil wir ne Show bieten.“
„UND WAS MACHEN WIR DA?“
„Mehr Show.“

Ich gehe in die Küche und finde in einem Schrank rote Lebensmittelfarbe. Perfekt. Ich mische damit ein Paar Liter Kunstblut. Und mit Eigelb gefärbte Mehlpampe kann man auch immer gebrauchen. Ich fülle den Kram in eine Tüte und die rote Soße in einen Schlauch.
Bei den nächsten Kiddies (Papp-Ritter, Arzt mit Ketchup auf der Jacke, und zwei seltsame Dinge) spritze ich wie wild mit Kunstblut, dass reicht um diese zu verschrecken.
Meine nächsten Kunden (Cowboy, Skelett, Kürbiskopf und Polizist) begrüße ich mit.
„Ihr Kinder macht mich fertig! Ich kann mir die Süßigkeiten nicht leisten.“ Dann ziehe ich ein Karnevalspistole halte sie mir an den Schädel und drücke ab. Aus einer Tüte hinter meinem Kopf spritzt die Hirnfarbende Mehlpampe und ich kippe um. Der älteste von den Kindern schaut über mich, er sieht die das „Hirn“ liegen kotzt in den Flur und rennt weg. Die anderen drei heulen und laufen weg.
Ich stehe auf, schließe die Haustür und geselle mich zu meinem Absinth.
„DAS WAR TOLL.“
„Naja.“
„WAS?“
„Ich muss den Kram nachher putzen.“
„IST DAS SCHLIMM?“
„Hast du jemals geputzt?“
„NEIN.“
„Wo kommst du denn her?“
„AUS DER HÖL..HÖHLENSTRASSE.“
„Naja...“

Es klingelt.
„UND WAS IST MIT DENEN?“
Ich gehe hin.
„Süßes sonst...“ (Badman, Skelett, Fee)
„Verzieht euch!“
„Süßes sonst...“
„Ich hab gesagt haut ab!“
„Aber du machst doch so eine coole Show.“
„Nein, verschwindet.“
„Dann gib uns wenigstens was Süßes.“
Ich schlage die Tür zu. Sie klingeln wieder. Ich gehe schnell ins Bad, greife in einen Schrank und werfe meinem Gast ein Kondom zu.
„WAS IST DAS.“
„Ein Kondom“ er beäugt es mistrauisch.
„UND WAS SOLL ICH DAMIT?“
„Es mit Wasser füllen.“
„UND DANN.“
„Aus dem Fenster werfen, von oben, auf die Kiddies.“
„GEHT KLAR.“
Ich mach die Tür wieder auf.
„Ok, ihr bekommt eure Show.“
„Echt?“
„Ja, ist nur noch nicht fertig.“
Wir schweigen uns an.
„Fertig?“ rufe ich nach oben.
„JA.“
„Ihr müsst einen Schritt zurück gehen, und dann noch mal klingeln.“ erkläre ich den Kiddies
Sie tun es. Ich höre ein lautes Platsch, Geschrei und fluchende Kiddies. Ich öffne die Tür.
„Ihr sollt euch verziehen.“ Tür zu.

„Jetzt brauchen wir was sinnvolles.“
„WAS HAST DU VOR?“
„Eine Eier-Gatling.“
„EIER-GATLING?“
„Durckluft, Trichter, Rohre, Eier sollte kein großes Problem sein.“
Wenig später steht auf dem Balkon ein riesiges Geschütz dazu eine Kiste Eier und eine mit Tomaten.
„DAS WIRD EIN SPASS.“
Und es kommen auch schon die ersten Opfer. Ich leuchte mit dem Scheinwerfer den ankommenden Süßkrambettlern ins Gesicht, diese schauen sich verwirrt um. Ich halte drauf. Unser Gerät schafft gut 30 Eier pro Minute. Das ist nicht extrem viel, aber es ist dafür ganz gut Druck hinter.
Im Zweisekundentakt schlagen nun unten auf den ungebetenen Besuchern Eier ein. Das Mädchen (Froschmaske) geht am Bauch getroffen zu Boden, die Jungen (Gespenst und nicht definierbar) tragen sie aus unserem Schußgebiet, allerdings nicht ohne selbst schwer getroffen zu werden. Sie ziehen ab.
„SIEG.“
„Es wird weiter gehen.“
„WAHRSCHEINLICH.“
Die nächste Welle (Typ mit schwarzen Eimer über dem Kopf, Indianer, Hexe) rollt an. Ich werfe Tomaten in den Trichter. Scheinwerfer an.
FEUER FREI!
Ich leiste Folge, und tauche die Angreifer in Tomatenmatsche. Ich höre zwischen den andauerndem *flopp* des Geschützes vereinzelte Schreie. Sie fliehen. Ein Spiderman (dem der Bauch zwischen dem Kostüm heraus quillt), ein undefinierbares Ding mit schwarzer Maske , eine Kuhmaske und ein Bettlakengeist später kommen zwei Typen im Polizistenkostüm. Das Kostüm ist so gut, dass sie sogar ein Polizeiauto haben.
„Wow, die haben ja nen Aufwand betrieben.“
„SCHON.“
„Und, was machen wir?“
„GIB IHM!“
„Dann mach mal Eier...“
„SIND NICHT GENUG.“
„..und Tomaten.“
Es ist geladen, es sind Ziele da, es ist eine klare Sache. Die Polizistenkostüme sind eine Minute später ziemlich versaut. Sie ziehen sich zu ihrem Fahrzeug zurück. Die sind sowieso zu alt für den Mist, wenn sie ein Auto fahren dürfen.
„Hier spricht die Polizei. Kommen sie mit erhobenen Händen raus, oder wir müssen Gegenmaßnahmen einleiten.“ ertönt aus einem Megafon
„Du?“
*flopp*
„JA“
*flopp*
„Ich glaub die sind echt.“
*flopp*
„MEINST DU?“
*flopp*
„Ja.“
*flopp*
„UND WAS MACHEN WIR DA.“
*flopp*
„Erstmal Feuer einstellen.“
*flopp* *klick* *pfftt*
„IST EH KEINE MUNITION MEHR DA.“

„Kommen sie runter!“ schreit es von unten.
„Naja, uns wird da wohl nichts anderes übrig bleiben.“
„ALSO GEHEN WIR.“
„Ja.“ Wir machen uns auf dem Weg nach unten zu den Herren in Polizistenkostümen, die wohl doch nicht kostümiert sind.
„WAS PASSIERT JETZT?“
„Ich denke, wir werden wegen groben Unfug und Körperverletzung erstmal einkassiert.“
„MACHT DAS SPASS?“
„Wie man es nimmt. Wir werden wohl erstmal auf Absinth verzichten müssen.“
Wir treten in den verwüsteten Vorgarten. Der Weg zur Straße ist mit Eierschalen und Tomatenmark gepflastert.
„Stehen bleiben.“ fährt uns der größere von den Beiden wütend an. Wir leisten dem folge.
„Sie sind verhaftet.“
„Wegen Körperverletzung, Widerstand gegen die Staatsgewalt, und Kostümlosigkeit?“ frage ich ruhig.
„Ja, äh nein, kommen sie machen sie keinen Ärger.“
„Wir gehen gemütlich zum Auto.“
„Nehmen sie die Maske ab!“ befiehlt er meinem kostümiertem Gast.
DAS GEHT NICHT.
Der Polizist scheint etwas verschreckt zu sein.
„Machen sie keinen Ärger hier.“
„ICH MACH KEINEN ÄRGER.“
„Dann nehmen sie die Maske ab.“
NEIN.
Er zögert, ringt sich dann aber doch zu einer Antwort durch „Dann muss ich es tun.“
NEIN.“
„..“ Er starrt leer ins Gesicht des Teufelkostüms.
GEHT UND BEHÄLLIGT UNS NICHT MEHR LÄNGER.
„..“ „..“ „Ok.“
Die beiden steigen in ihr Fahrzeug und fahren weg.

Wenig später schenke ich Absinth nach, die Flasche wird langsam so leer wie der Blick der Polizisten als sie gefahren sind.
„Du kannst Leuten befehlen Dinge gegen ihren Willen zu tun.“ stelle ich fest.
WAS ICH SAGE GESCHIEHT.
„Cool.“
BRING MIR EIN BIER.“
„Natürlich.“ Ich besorge aus der Küche schleunigst ein Pils.
„Ich hätte mich nicht dagegen währen können.“
„NEIN.“
„Was wenn keines da gewesen wäre?“
„DU WÄRST ZUR TANKSTELLE GELAUFEN.“
„Genial, kannst du mir das beibringen?“
„ICH DACHTE DU FRAGST NIE.“...

Ich wache auf dem Sofa auf und bin allein. Es ist kein Schwefelgeruch im Raum, und draußen ist es hell. Mist, denke ich mir, wenn meine Eltern und Avelin, ähm Birgitt, ach egal.. wieder da sind, muss ich den Flur den Balkon und den Vorgarten säubern. Ich besorge einen Lappen und stürme in den Flur. Dieser ist sauber. Ebenso sind Balkon und Vorgarten so wie am Vortag. Sogar Scheinwerfer und Säge sind an ihrem Platz in der Garage. Im Wohnzimmer und in der Küche kann ich nichts von einem Absinthgelage finden. Nur zwei leere Bierflaschen. Ich räume sie weg.

Hab ich den ganzen Kram geträumt?
Es klingelt.
Draußen stehen Birgitt, also meine Schwester, und ihr neuer Freund. Sie scheinen sich immer noch gut zu verstehen.
„Und wie war die Feier.“
„Oh, ganz toll, und Frank, (ihr Freund) war so zuvorkommend,....“ Ich höre nicht weiter zu. Sie sind also immer noch zusammen. Wir gehen ins Wohnzimmer. Ich stelle mich ans Fenster und schaue hinaus.
„..und seine Ex ist so eine Schlampe, die wollten doch meinen Frank ins Bett zerren, aber er hat sich gewährt, und ich hab alles gesehen..“ Ja, klar, eben weil du es gesehen hast. Denke ich mir. Es muss was unternommen werden, ich ertrage den Typen hier keine Sekunde länger.
Ich drehe mich um. Da fällt mir unter dem Sofa ein dicker Glasboden mit angeschlossener Flasche und ein grün-schwarzes Etikett auf.

„Frank?“
„Ja?“
„Könntest du mir einen Gefallen tun.“
„Ja gerne.“ Schleimer.
GEH doch bitte, und KOMM NIE WIEDER!“
„Ja, gerne.“ Er nimmt seine Jacke und geht.