Dienstag, 13. Mai 2008

Emos, Kaffeevollautomaten und Atomkraftwerke

In Erinnerung an Krümmel.

„Was machen wir denn heute Abend?“ fragt Jack mich. Ich stehe auf dem Balkon und rauche, er hat sich bei mir für ein paar Tage einquartiert. Naja, nicht direkt bei mir, sondern in dem Zimmer neben mir, dass seit zwei Wochen mal wieder frei ist. Der letzte Mieter faselte irgendwas von Spiderman will sein Unterschlupf wieder haben und Dr. Robotnik würde ihm Geld für seine Häschen geben, als die Männer ihm die Zwangsjacke anlegten.
Auf jeden Fall ist das Zimmer wieder frei, und ich habe den Schlüssel, außerdem ist es wesentlich sicherer zu wissen wo Jack sich aufhält. Auch wenn er mir immer noch nicht verraten wollte was er eigentlich hier macht.

„Was machen wir heute Abend?“ Jack reißt mich endgültig aus meinen Gedanken, ich schnippe den Stummel in die Tiefe und gehe ins Zimmer wo er nach neuen Rainald Grebe Videos auf YouTube sucht.
„Das selbe was wir jeden Abend machen...“ antworte ich.
„Wir versuchen die Weltherrschaft an uns zu reißen?“ vollendet Jack meinen Satz. „Och nicht schon wieder.“
„Ok was hältst du von „Emos trösten“?“
„Emos trösten?“ Jack schaut mich fragend an.
„Ist so eine Arte neue Trendsportart.“
„Warum tröstest du große Laufvögel. Und wo?“
„Nicht Emus, Emos!“
„Emos?“ Er versteht es nicht. Dabei kennt doch jeder die schwarz gekleideten Typen die auf den Sofas ihrer Eltern liegen boysetsfire hören und wirklich trübsinnige Gedanken denken. Die den ganzen Tag auf ihrer furchtbar, vor Kummer schweren, Seele kauen und dann Abends sich in die Independent Disco schleppen. Ich meine. Wenn selbst gemachte seelische Qualen Fahrrad fahren könnten wären die Typen schneller als Rassmussen, egal was er sich spritzt. Nun ja Jack, steht wohl gerade auf dem Schlauch.
„Du weißt schon, Emos, stehen so auf Partys rum und schauen betrübt an die Wand.“
„..“
„Schwarze Haare ins Gesicht gegelt und sonst auch recht dunkel gekleidet.“
„..“
„Die Typen denen sie im Supermarkt keine Rasierklingen verkaufen.“
„Ach die.“
„Bei denen sich der Elektriker weigert eine Steckdose im Badezimmer zu installieren.“
„Ja schon klar.“
„Die Typen bei denen man immer den Drang verspürt ihnen ein Hundewelpen zu schenken.“
„Meinst du nicht dass du den Witz etwas zu sehr auswalzt.“
„Die Typen die bei den Pfadfindern nicht genommen werden, weil keiner ihnen den Galgenknoten beibringen will.“
„Ja, Ja, ich habs ja verstanden.“
„Die Typen denen der Ausbilder beim Bund immer drei mal erklärt, dass sie bitte nur auf das Pappziel schießen sollen.“
„Es Reicht!“
„Gut, also Emos trösten?“
„Klar wie sind die Spielregeln?“
„Du gehst in eine Disco mit Independent-Tag und versuchst dort Emos zum lachen zu bringen. Jeder der Lacht bringt einen Punkt, wenn du einen dazu bringst eine von diesen roten Pappnasen“, ich zeige auf eine bereitstehende Schachtel, „aufzusetzen, gibt das fünf extra Punkte.“
„Klingt lustig.“
„Nein ist eher Sozialarbeit, lustig währe es ihnen stumpfe Rasierklingen, angeschnittene Seile und Pistolen mit Platzpatronen zu verkaufen.“

Wir machen uns fertig, stecken die Nasen ein und wollen los gehen.
„Wie bekommt man einen Emo vom Baum runter?“ frage ich Jack.
„Man erschießt die Katze.“ antwortet Jack.
„Nein,“ antworte ich, „man...“ In dem Moment fällt mein Blick auf den Kalender. Ich stoppe abrupt.
„Mist!“
„Mit Mist?“
„Nein wir können nicht Emos trösten ich muss an die Uni.“
„Wieso das so plötzlich?“ recht hat er, ich war die ganze Woche noch nicht an der Uni.
„Morgen ist TÜV-Tag in den Geisteswissenschaftlichen Fakultäten“
„Und das heißt?“
„Erkläre ich dir unterwegs, wir müssen an die Uni bevor die Nachtschicht des Sicherheitsdienstes ihren Dienst antritt.“
Wenig später sind wir an der Uni. Jeder von uns trägt einen Kasten Bier, die wir noch schnell an der Tankstelle gekauft haben. Als wir am Aufenthaltsraum des Sicherheitsdienstes ankommen treffen wir auf Ernst, der gerade seine erste Runde beginnen will.“
„Moin“
„Tach, hab mir schon gedacht, dass du kommst.“
„Ja, bin etwas spät dran.“
„Stell das Bier in den Kühlschrank, der Zentralschlüssel hängt am Brett.“
„Gut, danke, brauchst du irgendwas?“
„Ne neue Stereoanlage wäre nicht schlecht.“
„Hast du da was näheres im Auge?“
„Ja, im Kaffeezimmer der Germanisten steht ein sehr interessantes Objekt.“
„Ich seh was ich da machen kann, noch Zeit für ein Bier“
„Nein muss mich ran halten.“
„Ernst, wie bekommt man einen Emo vom Baum runter?“
„Jetzt nicht, in 5 Minuten gehen die Mädels vom Tennisunterricht im Sportzentrum duschen. Das kann ich nicht verpassen.“ Er zieht ab.
„Na dann halt nicht.“ meine ich.

„Wir sollten anfangen.“ deute ich Jack zum losgehen und nehme mir den Schlüssel.
„Was ist hier eigentlich los.“
„Mein Freund Ernst vom Sicherheitsdienst hat gerade meinen Emo-Witz abgewürgt, und vorher haben wir ihn bestochen, damit er uns den Zentralschlüssel für die Uni überlässt.
„Und was machen wir damit?“
„Zeig ich dir.“
Wir gehen in die Physik und dort zur Elektronikwerkstatt. Aus deren Lager hole ich einen Satz unterschiedlichster Stromkabel.
„Stromkabel?“
„Ja, aber nicht irgendwelche Stromkabel.“
„Sondern?“
„Stromkabel mit gekappter Masseleitung.“
„Nun lass dir nicht alles aus der Nase ziehen.“
„Also wir gehen jetzt in die Büros und Kaffeezimmer der Geisties und tauschen dort die Stromkabel der interessanten Geräten aus. Morgen geht dann der TÜV durch die Räume und überprüft alle Geräte, und wird bei allen, bei denen die Masse nicht geht den Stecker vom Kabel schneiden und es erstmal stilllegen. Wir gehen dann am Nachmittag durch und sammeln alles ein, was der TÜV stillgelegt hat.“
„Nicht schlecht, nicht schlecht.“
„Danke.“
„Aber werden dir die Geisties den Kram einfach so raus rücken?“
„Ja, glaub mir es sind Geisties.“

Beladen mit den Kabeln und Schraubenziehern gehen wir also in die Räume der Geisteswissenschaftlichen Fakultäten. Dort arbeiten wir uns nach und nach durch dir elektrischen Geräte.
„Nimm nur neue und gute Technik und nicht zu viel, sonst fällt es auf.“
„OK“
„Hab hier 'nen Brandneuen Dell Laptop.“
Ich werfe ihm ein passendes Kabel zu.
Ein paar Laptops und die gewünschte Stereoanlage später stehen wir im Flur und überlegen was wir noch brauchen.
„Einen Kaffeevollautomaten.“ meine ich schließlich. Jack schaut mich an, seine Augen beginnen glasig zu werden bei dem Gedanken jeden Morgen den perfekten Kaffee aus frisch gemahlenen Kaffeebohnen trinken zu können, eventuell mit frischem Milchschaum und das alles ohne irgendwelche lästige Arbeit einfach nur auf einen Knopfdruck.
„Oh ja..“ meint er schließlich.
„Lass mal schauen was wir finden.“
„Da hinten war eine Senseo.“
„Ne, willst du diese blöden Kaffeepads kaufen? Und schmecken tut der auch nicht wirklich gut.“
Wir durchsuchen die einzelnen Kaffeeküchen und finden drei Maschinen die in die engere Auswahl kommen.
„Nehmen wir sie alle?“ fragt Jack.
„Nein das wäre zu auffällig,“ meine ich. „Wir sollten ausprobieren welche den besten Kaffee macht, und dann nur zwei nehmen.“
„Eine für dich eine für mich.“
„Genau.“
Gesagt, getan. Da alle Geräte das Stromkabel fest am Gerät haben, sitze ich drei Kaffee später mit einem Schraubenzieher da und vernichte die Masseleitung im Stecker einer AEG.
„Fertig?“ fragt Jack als er den Raum betritt.
„Jupp und du?“
„Auch.“
„Hast du alles wieder aufgeräumt?“
„Natürlich.“
„Dann sollten wir gehen.“

Leider hat das alles recht lange gedauert, so dass wir jetzt keine Zeit mehr haben uns um die Emos zu kümmern. Aber um diese Zeit mitten in der Nacht sind die nicht mehr auf den Partys um mit Weltuntergangsblick die Wand zu bearbeiten. Jetzt sind die Wahrscheinlich schon gut auf und unter den Autobahnbrücken verteilt. Sie fahren gerade nach hause und ich hoffe doch stark mit dem Fahrrad. (Um dort ihren Eltern auf das Sofa und den Geist zu gehen.)

„Wann sammeln wir morgen eigentlich unsere Beute ein?“ unterbricht mich Jack wieder mal beim Rauchen.
„So ab 14 Uhr, würde ich sagen, dann müsste der TÜV durch sein.“
„Gut passt mir perfekt.“
„Wieso noch was vor?“
„Ja muss morgen früh ins KKW.“
Das ist also der Grund warum er hier ist.
„Und was willst du da?“
„Hab ein Vorstellungsgespräch.“
„Im Kernkraftwerk? Als Brennstab?“
„Nein als Systemadmin.“
Oh man Jack als SysAd im KKW das wird der Super-Gau, wahrscheinlich sogar Wort wörtlich.
„Da komm ich mit.“ beschließe ich.
„Kann ich dich daran hindern?“
„Nur wenn du vorher eine Runde im Klärwerk schwimmen gehen willst.“
Auch wenn das Klärwerk noch nicht wieder fertig aufgebaut ist versteht Jack meine Drohung.

So stehen wir am nächsten Morgen kurz vor Acht am Tor des örtlichen KKW's.
„Ich bin zum Bewerbungsgespräch eingeladen.“ begrüßt Jack den Mann am Tor. Dieser gibt ihm einen Besucherausweis und lässt ihn passieren. Bei mir wird es nicht so einfach.
„Was wollen sie?“
„Ich bin wegen dem Bewerbungsgespräch hier.“ sage ich und will schon anfangen zu erklären, dass mein Name nicht auf der Liste steht weil die Auserirdischen mich letzte Woche entführt haben. Aber der Wachmann nickt nur und drückt mir einen Besucherausweis in die Hand.
„Ich steh auf der Besucherliste.“ meine ich verwundert zu Jack.
„Ja, ich hab mir schon gedacht, dass du mit kommen wirst. Und ich wollte dir nicht den Spaß versauen.“
„Gut wir sehen uns dann zum Mittag in der Kantine. Ich nehme mal an, dass du nach deinem Bewerbungsgespräch nicht gleich wieder gehen willst, oder?“
„Nein wozu habe ich denn einen Ausweis der mich berechtigt in sämtliche Sicherheitszonen zu gehen.“ Er deutet auf den Ausweis, der ihn tatsächlich dazu berechtigt. Während meiner mich nicht einmal auf die Toilette lassen wird.
„Mistkerl.“
„Danke, ich hab mir gedacht, wenn ich schon im System bin um deine Ankunft einzutragen, kann ich auch gleich noch meinen Status aufbessern.“
„Wir sehen uns um halb 12 im Zentralen Kontrollraum und wenn ich es nicht schaffe zahle ich das Mittagessen.“
„Abgemacht.“
„Wenn ich es schaffe, zahlst du!“
„Auch in Ordnung.“
Er grinst, und ich weiß, dass ich mir da eine ziemlich große Aufgabe zugemutet habe.

Ich gehe zurück zum Wachmann.
„Sagen sie, wissen sie wie man einen Emo vom Baum runter bekommt?“
„Man holt GreenPeace?“
„Emo, nicht Emu. Ach egal. Sagen sie ich kann den Aufenthaltsraum vom Putzpersonal nicht finden..“
„Was wollen sie den da?“
„Ich bin doch wegen dem Bewerbungsgespräch hier.“
„Ach so ich dachte sie bewerben sich auch als Computer-Futzie.“
„Nein Technik verwirrt mich immer.“
„Ja mich auch, sie müssen da hinten in das kleine Nebengebäude.“
Ich gehe wie mir gewiesen. Die Tür steht offen, aber es ist niemand da. Schnell schaue ich mich um und finde eine Uniform dir mir passt, und einen Ausweis des Putzpersonals. Perfekt. Die einzigen die in einem Gebäude außer dem Chef überall hin dürfen ist das Putzpersonal. Ich zieh mich um und bewege mich schon mal in Richtung Kontrollraum. Auf dem Weg treffe ich auf Jack, der sich im Flur gerade mit einer irrsinnig wichtig aussehenden Frau unterhält. Ich winke ihm, und er schaut mir verdutzt hinterher.
Den Kontrollraum finde ich problemlos, er ist sogar ausgeschildert. Ich ziehe die Magnetkarte des Putzpersonals durch den Kartenleser und die Tür öffnet sich, nicht. Ich versuche es nochmal, aber es geht nicht. Mist. Mein Handy vibriert in meiner Hosentasche und ich schauen nach was Jack denn so zu sagen hat. Natürlich ist es tatsächlich eine SMS von Jack.
„Putzpersonal darf seit heute nicht mehr in den Kontrollraum. Lol. Und heute darf sowieso nur ich, ich nehm dann die Schweinshaxe.“

Er ist gut. Wäre aber auch zu einfach gewesen. Also schaue ich mich erst einmal um schließlich ist man nicht jeden Tag in einem Kernkraftwerk und da ich mich letztes Semester mit diesen Anlagen näher beschäftigt habe kann ich sogar einige der Geräte zuordnen.
Der Unterschied zwischen dem Transformatorenhaus und dem Reaktor ist ja noch für einen Laien zu sehen. Aber um den Unterschied zwischen dem normalen Stromnetz und der extra gesicherten Stromversorgung für den Kontrollraum zu erkennen braucht man schon ein geschulteres Auge. Eben so muss man wissen, dass dieses Netz im Notfall aus Akkus gespeist wird, damit keine Lücke entsteht in der es keine Stromversorgung gibt wie es bei Dieselgeneratoren der Fall wäre.
Außerdem sollte man wissen, dass man mit einem großen Spannungsstoß diese Akkus grillen kann.

Also fahre ich meinen Putzwagen zu dem Raum in dem eben jene Akkus liegen. Dieser Raum ist wirklich praktisch eingerichtet, er liegt voller Akkus, außerdem ist hinter der Außenwand das Transformatorenhaus welches ich durch das geöffnete(!) Fenster sehen kann. Wie leichtsinnig.
Ich packe zwei der Akkus auf meinen Wagen, womit dieser extrem schwer wird. Dann gehe ich raus zum Transformatorenhaus. Dort wird es noch besser, in einer Kammer liegen 10 Meter Starkstromkabel einfach so herum, ich nehme sie mir und klemme sie an den Trafo die andere Seite werfe ich durch das Fenster in den Raum mit den Akkus.
Zurück gehen, anschließen, dabei zusehen wie die Akkus langsam schwarz werden und stinken.
Anschließend nehme ich mir einen herrenlosen Gabelstapler und fahre ihn in die Stromkabel was zuverlässig die Hauptstromversorgung ausknipst. Die Leute hier sollten echt was für ihre Sicherheit tun, eigentlich ist das kein Zustand.

Ich steige aus dem Gabelstapler und schaue mir zufrieden mein Werk an. Sogar das Transformatorenhaus beginnt zu brennen. Und vom Reaktor her kann ich leise Sirenen hören. Ich nehme mir meinen Putzwagen und fahre gemütlich zum Kontrollraum während um mich herum Leute panisch irgendwelche Dinge tun. Nur die Tür zum Kontrollraum bleibt verschlossen.
Durch die bruchsichere Scheibe in der Tür kann ich Jack sehen. Er versucht die Rechner wieder zum laufen zu bringen. Nutzlos ohne Strom.
„Was den los.“ frage ich mit meinem besten russischen Akzent die Frau die vorhin schon so wichtig aussah, und im Moment eher panisch Aussieht.
„Die Computer gehen nicht. Wir können die Anlage nicht steuern.“
„Da, wird es plodieren?“
„Plodieren?!?! Wir werden alle sterben.!!!“
„Oh, Sie wissen, wie man kriegen Emo von Baum?“
„Ich muss meiner Familie Bescheid sagen“ sie stürmt von dannen. Ich hätte gedacht, dass die Leute hier in solchen Dingen geschult werden. Egal, mein Handy klingelt.

„Weist du wie man einen Emo dazu bringt...“
„Lass das,“ unterbricht mich Jack, „ich weiß, dass du daran Schuld bist.“
„Ja.“
„Mach es wieder ganz.“
„Naja, dazu müsst ich in den Kontrollraum.“ Ich schaue auf die Uhr es ist kurz vor halb zwölf.
„Niemals.“
„Dann werden wir alle sterben. Und das nur weil die Computer nicht hochfahren.“
„Ok, Ok du hast gewonnen.“
„Dann mach die Tür auf.“
Endlich im Kontrollraum klemme ich in Windeseile die mitgebrachten Akkus an den Hauptcomputer welcher auch prompt hochfährt.
„Die reichen keine 5 Minuten du solltest also besser sofort die ganze Anlage runter fahren.“ bemerke ich trocken. Er tut es. Wir gehen essen.

Rechtzeitig, so gegen 14 Uhr sind wir wieder in der Uni. Ohne große Probleme rücken die betroffenen ihre Laptops raus, nachdem wir ihnen erklärt haben, dass die vom TÜV stillgelegt wurden, und sie die unmöglich weiter betreiben können, wir die aber gerne für sie entsorgen.

Am Ende stehen wir vor dem letzten Kaffeevollautomaten, dieser wird energisch von der Sekretärin verteidigt.
„..Es ist mir egal, dass der TÜV sagt, dass die Maschine nicht betrieben werden darf, sie funktioniert und ich gebe sie nicht weg.“
Die Coffeinsucht spricht ihr aus den Augen.
„Aber das Massekabel ist defekt.“
„Die ist doch noch ganz neu.“
„Noch ganz neu, mit defektem Massekabel. Wissen sie denn nicht was mit einem defekten Massekabel alles passieren kann, haben sie denn keine Ahnung was sie anrichten?“ rege ich mich künstlich auf.
„Nein, ich weiß doch..“
„Erkläre es ihr Jack.“
„Meinst du wir können..“ Jack weiß nicht was er sagen soll und versucht auszuweichen.
„Wir müssen unterbreche ich ihn, es geht um die Sicherheit von uns allen.“
„Dann mach du es.“ gibt Jack mir den Ball zurück, aber ich bin vorbereitet.
„Wir sagen es niemandem, weil das Wissen in den falschen Händen schreckliches bewirken kann. Sehen sie die Masseleitung leitet den verbrauchten Strom zurück ins Atomkraftwerk.“
„Ich dachte, die hätte was mit dem Gewicht des Stromes zu tun.“ fällt sie mir ins Wort.
„Nein der Name ist Tarnung.“ fahre ich fort. „Der Strom wird dort wieder aufbereitet. Dies ist sehr umweltschonend hat aber einen Nachteil, wenn nicht genügend Strom zurück kommt, fehlt es im Kraftwerk. Das Kraftwerk versucht den Strom wieder auf zu laden findet aber nicht genug Strom. Also stopft es den überflüssigen Strom einfach irgendwo hin. Und das ist nicht gut“
„Sie meinen wenn mein Strom nicht zurück kommt..“
„Wenn zu viel Strom nicht zurück kommt, dann kann das Kraftwerk explodieren.“
„Aber mir hat nie jemand gesagt.“
„Wenn die Terroristen wüssten, dass man mit defekten Massekabeln unserer Kraftwerke sprengen kann, dann gebe es Deutschland nicht mehr.“ sage ich pathetisch.
„Aber es muss doch Puffer geben, ich meine falls mal irgendwas..“
„Die gibt es aber manchmal..“
Wie bestellt kommt eine ihrer Kolleginnen in den Raum gestürzt.
„Hasst du schon gehört im Kraftwerk brennt es!!“
„Oh mein Gott“ sage ich geschockt.
„Oh, ich wusste ja nicht... Nehmen sie sie mit, bitte nehmen sie sie mit!“ Sie schaut mich flehend an.
„Sagen sie wissen sie wie man einen Emo vom Baum runter bekommt?“ frage ich sie ernst.
„...“ Sie sagt nichts und schaut mich nur ängstlich an.
„Gehen sie und schauen sie sich die Katastrophe im Fernsehen an.“ meine ich. „Wir kümmern uns hier um alles.“
Sie geht „Gehen sie!“ rufe ich ihr nach, dass manische Lachen kann ich mir noch gerade so verkneifen.
Wir packen ein und gehen.

„Jack?“
„Ja?“
„Lust auf einen Kaffee?“
„Ja.“
„Und Jack?“
„Ja?“
„Weißt du wie man einen Emo vom Baum herunter holt?“
„Nein.“
„Man...“

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